Im Sommer 2008 wurde das römisch-germanische Schlachtfeld am Harzhorn, Ldkr. Northeim, entdeckt. Intensive archäologische Untersuchungen durch das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege und die Kreisarchäologie, ergänzt durch gezielte Grabungen der Freien Universität Berlin, haben seit der Verifizierung der Fundstelle ein Schlachtfeld in einzigartiger Anschaulichkeit und mit hervorragender Funderhaltung aus der Zeit um 235 n. Chr. erschlossen.
Ausgangspunkt ist dabei die systematische Suche nach Funden mit dem Metalldetektor. Durch die Metallsondenprospektion konnten zwischenzeitlich zwei große, ausgedehnte Gefechtsareale – das „Harzhorn“ und der 2 km südlich gelegene „Kahlberg“ – erfasst werden. Dabei wurde jeder einzelne der bisher insgesamt über 2700 Funde exakt in seiner Lage dokumentiert und eingemessen, so dass ein dichtes Bild vom Umfang des Schlachtfeldes und der Verteilung der Funde entstanden ist.
Zum ersten Mal überhaupt ist es möglich, anhand der Dokumentation der genauen Lage von Projektilen wie Geschossbolzen, Speer- und Pfeilspitzen den Ablauf eines antiken Gefechtes in Teilen nachzuvollziehen. Einzelne römische Pfeilsalven, gezielter Beschuss durch Torsionsgeschütze oder Bereiche, wo es zu Plünderungen der römischen Trosskarren und zum Verlust von Beute gekommen ist, zeichnen sich ab. Funde häufen sich am Hang und auf dem Bergrücken und treten in mehreren klaren Konzentrationen auf – den Kristallisationspunkten der Kämpfe.